Emotionale Intelligenz ist ein Sammelbegriff für Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten, welche den Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen betreffen. Der Begriff wurde 1990 durch Salovey und Mayer eingeführt. Die Abkürzung „EQ” ist missverständlich, da es sich bei emotionaler Intelligenz, genauso wie beim heutigen IQ, nicht um einen Quotienten handelt. Manchmal steht EQ auch als Kürzel für „emotionale (Lebens-) Qualität”.
Bekannt wurde der Begriff durch den amerikanischen Psychologen Daniel Goleman. Er geht davon aus, dass der Intelligenz-Quotient (IQ) höchstens 20%, die emotionale Intelligenz dagegen 80% des Lebenserfolgs ausmache. Goleman hält Empathie für eine starke Führungseigenschaft: Der Vorgesetzte kann sich in die Gefühle der Mitarbeiter einfühlen und sie respektieren und bindet sie so in den Prozess intelligenter Entscheidungsfindung ein. Einem Manager, der nicht über Empathie verfügt und kein Mitgefühl ausdrücken kann, fehlen meist auch andere zwischenmenschliche Fähigkeiten. Er wird, so Goleman, über kurz oder lang als Führungskraft versagen. Was man früher gesunden Menschenverstand oder Herzensbildung nannte, wird heute als soziale Kompetenz eines Mitarbeiters beschrieben.
Nach Goleman setzt sich emotionale Intelligenz aus fünf Teilkonstrukten zusammen:
- Selbstbewusstheit Fähigkeit eines Menschen, seine Stimmungen, Gefühle und Bedürfnisse zu akzeptieren und zu verstehen, und die Fähigkeit, deren Wirkung auf andere einzuschätzen.
- Selbstmotivation Begeisterungsfähigkeit für die Arbeit, sich selbst unabhängig von finanziellen Anreizen oder Status anfeuern zu können.
- Selbststeuerung Planvolles Handeln in Bezug auf Zeit und Ressourcen.
- Empathie Fähigkeit, emotionale Befindlichkeiten anderer Menschen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.
- Soziale Kompetenz Fähigkeit, Kontakte zu knüpfen und tragfähige Beziehungen aufzubauen, gutes Beziehungsmanagement und Netzwerkpflege.
Diese Fähigkeiten bauen aufeinander auf und können von jedem biologisch gesunden Menschen, in jedem Alter erlernt und/oder ausgebaut werden. Nicht das bloße Vorhandensein von Gefühlen, Emotionen, Stimmungen und Affekten, sondern der bewusste Umgang mit ihnen macht eine hohe emotionale Intelligenz aus. Darüber hinaus zählen hierzu Eigenschaften wie Vertrauenswürdigkeit und Innovationsfreude oder die Motivationsfähigkeit und das Vermögen, Gefühle und Bedürfnisse anderer wahrzunehmen. Dabei werden Befähigungen wie Teamführung, Selbstvertrauen, die Fähigkeit, sich selbst und andere aufzubauen sowie politisches Bewusstsein betrachtet. Goleman verwendet den Begriff emotionale Intelligenz also für eine Vielzahl von Konstrukten, die nur bedingt als eine Einheit angesehen werden können. In dieser Hinsicht ist emotionale Intelligenz dem Intelligenzquotienten ähnlich.
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